Leukozyten 1.4
Trombos 44
Zustand 5

Früh wie immer ne nette Neupogen bekommen, die sich dann aber gegen Mittag bemerkbar gemacht hat. Knochenschmerzen ohne Ende !! Verdammt sowas intensives hab ich nich nicht erlebt, unbeschreiblich ! Zum Glück hat eine Ibuhexal nach 20 Minuten angeschlagen. Die Wirkung war aber nach ca 12h wieder dahin. Also noch eine um die Nacht zu überstehen.

Gerade war ich wieder im Labor um meine Blutwerte zu bekommen

Leukozyten 1.4
Trombos 41
Zustand 4

fühle mich schon am Morgen etwas schwach, aber alles noch im Rahmen. Heute wirds sicher ne neue Dosis Neupogen geben, aber die Visite ist noch nicht durch.
Vermutlich werden die Werte erst morgen oder übermorgen steigen.

Heute war sicher einer der langweiligeren Tage, da ich Ausgehverbot habe Aufgrund meiner schlechten Blutwerte.
Leukozyten 2.1
Trombos 32
Zustand 4

Fühle mich etwas schwach aber keine Übelkeit. Um die Leukos wieder in den Griff zu bekommen, erhalte ich Neupogen.

Der Routinecheck heute brachte unerwarteterweise schlechte Nachrichten. Ich muss weil meine
Leukozyten auf 2.1 stehen und die Trombos auf 50 für das Wochenende im Krankenhaus bleiben.
Na ich hoffe, dass die Werte besser werden, da morgen ja die BLEO angedacht ist.
Ach ja und gestern habe ich meine Frisur in den wartungsfreien Modus geschalten.
Ohne Mütze ist es doch recht frisch auf dem Kopf. Na mal sehen wie ich mich daran gewöhne.
Zustand ist noch eine 4 da ich noch nicht weiss wie die Medikamentedie meine Leukozyten nach oben bringen sollen anschlagen.

Leukozyten sind auf 3,4 aber die Trombozyten sinken. Zustand eine Glatte 4.
Ich hoffe, dass ich am Wochende zu Hause bin.
Ich versuche jeden Abend ein paar Minuten an die frische Luft zu gehen um etwas Kraft zu tanken, was mir aber nicht immer gelingt.

Heute wieder Leukozyten gemessen, und der Wert ist auf 2,9 gestiegen :-)
Wenn ich heute noch die Verstopfung im Darm unter Kontrolle bekomme koennte der Tag recht gut werden. Morgen hab ich aber wieder einen Termin wegen der Werte.
Die Tasche mit den Klamotten hab ich aber immer mit dabei, weil es auch sein könnte, dass ich stationär bleiben muss.

Zustand 4

Kurzer besuch im Krankenhaus um die Leukozyten zu checken. Wert 2,4 ;-( Ui laut Arztin schon etwas grenzwertig, aber ich durfte wieder Heim.

Nach einer kurzen Spülung über die Armflexyle hab ich dann meine Dosis Bleo bekommen.
Keine Zusätzliche Übelkeit alles i.o. Nach 2 Stunden war ich schon wieder auf dem Heimweg.
Da sich nun die Leukozyten täglich ändern werden hab ich schon für Montag nen neuen Termin für eine Blutanalyse.

5. Tag Chemo. Ich sehe ein Licht am Ende des Tunnels, somit eine Hoffnung, dass alles nur noch besser werden kann. Wenn alles klappt kann ich morgen einen Besuch zu Hause tätigen.
Heute versuch ich nur noch zu schlafen. Der ZVK wurde schmerzfrei entfernt.
Zustand 5

Heute am 4. Tag geht es schon besser, der Brechreitz ist heute schon etwas weniger. Wasser kann ich nicht mehr sehen, also versuch ich es mit Kakaodrinks, Apfelsaft und Milch.
Der Durchfall ist noch im vollem Gange, aber besser als die Verstopfung.
Das Krankenhausessen ist echt langsam nicht mehr ertragbar. Ohne Nahrung von "außen" wäre ich schon verhungert. Positiv war, dass ich heute schon gegen 6:00 angefangen habe meine Infusionen zu bekommen, damit war ich dann auch früher fertig und ich konnte nochmal eine Runde im Park drehen.

Zustand 5

Heute war kein guter Tag, bis zum Abend war noch alles I.O. nur dann habe ich irgendwie Krämpfe im Darmbereich bekommen. Habe vermutet es wäre eine Verstopfung, also hab ich dein Zäpchen genommen. Weiterhin habe ich noch ein paar mal meinen Mageninhalt im Klo versenkt.
Naja so gegen 4':00 hab ich dann die Augen zu gemacht. Bis dann die netten Schwestern 5:30 die Tür aufbrachen um mir einen guten Morgen zu wünschen.

Zustand 6,5

Heute habe ich den 2. Tag der Chemo hinter mir. Was soll ich sagen die Situation ist nicht besser als gestern. flaues Gefühl im Magen und der Brechreitz der nicht verschwinden will.
Immerhin konnte ich heute Abend noch mal ein Runde im Park drehen. Irgendwie bin ich ganz schoen fertig. Zum Glück hatte ich heute Besuch der mich wieder aufgebaut hat.

Zustand 6

Heute war mein erster Tag der Chemo. Leider gehts mir gerade nicht so gut. Flaues Gefühl in der Magengegend und irgendwie Matsch in der Birne. Ich hab noch nichtmal Lust ein paar Zeilen auf dem Notebook zu schreiben. Also 8:00 gings dann schon los und ich hab noch bis ca 22:00 was in der Infussion. Wenn es mir etwas besser geht versuche ich euch genaueres zu schreiben.
Hunger ist übrigens auch weg, aber ich zwinge mich ein paar Happen zu essen. Alle Gliedmaßen machen Schmerzen wie nach ner Grippe. Hoffentlich wird die Nacht besser.

Zustand eine 6.

Heute habe ich einen ZVK (Zentraler Venenkatheder), dessen Einbau ist nicht gerade angenehm aber man kanns überleben. Über die Risiken wurde ich noch kurz vorher aufgeklärt. Nun tropft schon der 3. Liter Elektrolyt Infusionslösung in meinen Körper.

Heute hatte ich einen Termin in der Hautklinik Abteilung Andrologie. Was das ist wurde mir erst genau bewusst als mir die nette Schwester nicht wie gewohnt meinen Urin wollte. Also gibt es nun für ca 300€ ein Backup meiner Gene für ein Jahr. Dafür hatten wir uns entschieden da die gemeinsame Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. Und das Risiko das etwas schief geht wollen wir nicht eingehen.

Ein paar Tests der Lungenfunktion Gehör Herzfunktion hat den ganzen Vormittag gedauert. Heute soll ein Gespräch mit dem Oberarzt stattfinden um nochmal die Einzelheiten zu erläutern.

Heute hatte ich einen Termin bei der CT und ich meine nicht die Fachzeitschrift des heise Verlages. :-)

Drei Stunden vorher hab ich dann 2 Liter Bariumsulfat (BaSO4) als Kontrastmittel bekommen. Geschmack ist akzeptabel aber die Menge ist nicht gerade wenig. Beim CT selbst gabs dann nochmal nen kräftigen Schluck damit der Magen auch schön prall ist. JUHU hab ja die letzten Stunden fast nix getrunken. Noch eine kleine Kanüle in den Arm und schon lässt das Gerät bei Bedarf selbstständig noch mehr Kontrastmittel in den Körper. Laut der Schwester könnte das unangenehm werde, aber dem war nicht so. Komisches Gefühl und etwas Hitze im Körper aber mehr nicht. Das abreißen des Pflasters bereitete mehr "Schmerzen".

Leider habe ich immer noch keinen 100 Prozentigen Befund, aber es wird alles auf eine Chemotherapie raus laufen. Der Doc meint vermutlich 2 Zyklen. Das nächste Vierteljahr brauche ich nicht mal an arbeiten zu denken. Beim schreiben dieser Zeilen wird mir die Konsequenz der Aussage bewusst. Heute gibt es für den Zustand dafür ne 5.

Am Nachtrag habe einen paar Stunden (bis morgen 9:00 Uhr) zu Hause gewonnen. Ein sehr schöner Abend. Habe den Ipod mit neuem Zeug bestückt damits nicht so langweilig wird. Nur gut das ich bei ebay noch einen neuen Akku ersteigert habe. Die 12h die er nun ohne laden schafft wird wohl bald voll genutzt.

Heute durfte ich endlich mal ins Gelände was ich dann gleich für ein paar Stunden gemacht habe. Der Park ist schön und ich Genieße die Natur extrem bewusst.

Zustand 4

Super geschlafen wie erwartet. Alles normal, aber die Visite hatte nen faden Beigeschmack. Irgendwie hatte ich das Gefühl ich bekomme nicht alle Informationen. Mal sehen was sich aus dem Gefühl entwickelt.

Heute wurden die beiden Drainageschläuche entfernt. Naja angenehm war es nicht aber nach ein paar Minuten hab ich mich über die neu gewonnene Freiheit gefreut. Vermutlich werde ich diese Nacht schlafen wie ein Stein, da ich nun beim drehen nicht dauernd an die Schläuche komme. Heute hab ich mir überlegt wie ich meinen subjektiven Zustand einschätzen kann. Eine Skala von 1 bis 10 wobei 1 sehr gut und 10 extrem schlecht ist. Klar warum 10 schlecht ist ? Da ich diese Situation nicht kenne, kann ich notfalls die Skala erweitern. Heute würde ich mal auf eine 4 tippen also irgendwie leicht depressiv mit leichten Schmerzen.

Die Nacht war stressig da ein drehen im Bett mit den Schläuchen einfach nicht möglich war .Also hab auf dem Rücken liegend kaum ein Auge zu gemacht. Die Visite brachte auch keinen neuen Infos da die Labore nicht über Ostern arbeiten. Ich werde also mindestens bis nach Ostern hier bleiben.

OP 9:38 ABFAHRT in den OP. Nach ein paar langen Minuten durch die Unterwelt des ST.Georg fing auch die vorher genommene Beruhigungstablette an zu wirken. Im OP angekommen wünschte mir der Zivi noch alles Gute und verschwand. Auch mein Bewusstsein wurde durch einatmen von angeblichen "Sauerstoff" schlagartig abgeschaltet. Als ich so gegen 13:00 wieder wach war, hatte ich eigentlich nur Hunger. Die Schmerzen sind ertragbar,aber es stören mich die zwei Schläuche die aus der wunde in zwei Kunststoffbehälter führen. Etwas Besuch und der Tag war schon fast zu Ende. Wie erwartet, habe ich mich für die richtige Narkosearzt entschieden(Vollnarkose). Ein wenig Blut im Hals aber nichts weiter. Jeder wird es anders Vertragen, und auch die Risiken sind höher, aber alles andere ist für mich keine Alternative.

Verdammt die Nacht war die Hölle. Schmerzen im linken Hodenbereich.

7:30 rum telefonieren bis ich meinem Urologen im OP des Krankenhauses erwischt habe.

Sein Rat: sofortige Einweisung. Was ich dann auch bis 10:30 geschafft hatte.

Die Tumomarker aus dem Blut sind im normalen Bereich sagt der Doc.

Diese Nachricht brachte ein paar positive Gedanken. Nun nochmal Ultraschall und die sichere Diagnose Hodentumor ! Bis jetzt habe ich immer versucht das Wort zu vermeiden, da es für den nicht betroffenen so eine Art Todesurteil ist. Wenn man sich aber mit dem Thema beschäftigt wird man von diesem Gedankengang aber komplett abkommen. Nicht schlecht wie schnell man wieder in ein Loch fallen kann. Noch ein Abstecher zur Anästhesieberatung und für eine Vollnarkose entschieden. Eigentlich hatte ich nur einen Gedanken. Verdammt hoffentlich komme ich da lebend aus der Sache raus. Ok morgen ist OP mal sehen wie ich das überstehe. Ich hab echt langsam eine Menge Angst.

Termin beim Urologen. Und tatsächlich haben sich meine Befürchtungen bestätigt Die Ultraschalluntersuchung brachte kein Gutes Ergebnis. Sogar als Laie kann man das erkennen.

Auf Raten des Urologen haben wir dann gleich ein Termin im Krankenhaus gemacht. Nach Ostern also eine Woche.

Da ich ja nicht sicher war habe ich also bis zu diesem Zeitpunkt auch keine Vermutungen zu Hause ausgesprochen, um keine Verunsicherungen zu erzeugen.

Die Diagnose mit nach Hause zu tragen ist für alle beteiligten ein Schock. Den ganzen Abend flossen Tränen.
Die Nacht war, wie man sich vorstellen kann, nicht besonders.